Hochbegabung

Coachings für Hochbegabte

In meinen Coachings für Hochbegabte helfe ich Menschen mit überdurchschnittlicher Intelligenz, die Potenziale ihrer Fähigkeiten und sich selbst neu zu entdecken. Ich unterstütze sie, neue Perspektiven zu entwickeln und diese in ihren Lebensentwurf zu integrieren.

Die angezogene Handbremse lösen

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass spät erkannte Hochbegabte oft jahrelang einen einsamen Kampf mit ihrer Andersartigkeit und mit Selbstzweifeln kämpfen. Viele über 30-jährige wissen nicht, dass sie weit überdurchschnittlich intelligent oder gar hochbegabt sind. Die wissenschaftliche Hochbegabtenforschung kam erst in den 1980er Jahren allmählich nach Deutschland und hat eher Kinder und Jugendliche im Fokus als Erwachsene.

Nicht selten geraten hochintelligente Menschen in einen Burnout oder Boreout, in eine Situation der Überforderung oder in Konflikte. Klassische Therapien belasten oft zusätzlich mit falschen Diagnosen. Leider sind bislang zu wenige Therapeuten vertraut mit der Erkennung typischer Begleiterscheinungen und Indikatoren von Hochbegabung, deuten diese falsch und setzen an der verkehrten Stelle an. Viele meiner spät erkannt hochbegabten KlientInnen sowie darauf spezialisierten Coachkollegen berichten darüber.

Die Erkenntnis, hochbegabt zu sein, führt zunächst zu einer großen Befreiung und Erleichterung Doch mit diesem Wissen stellt sich gleich die nächste Frage: „Und jetzt?“ Genau hier setze ich mit meinen Coachings für Hochbegabte an.

Definition – Hochintelligenz und Hochbegabung

Klassischerweise versteht man unter „Hochbegabung“ eine überdurchschnittliche, logisch-analytische Intelligenz. Zur Bestimmung werden standardisierte Intelligenztests verwendet, die je nach Verfahren neben der logisch-analytischen Intelligenz (sogenannte fluide Intelligenz) in der Regel auch sprachliche, figurale und mathematische Intelligenz sowie Merk- und Konzentrationsfähigkeit messen.

Als hochbegabt gelten Menschen, deren IQ mindestens 130 beträgt. Dieser Wert entspricht 2,2 % der normierten Vergleichsstichprobe. Für Hochintelligenz typische Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensweisen zeigen sich bereits ab einem IQ von 120 (9 %).

Neuere Forschungen gehen davon aus, dass das Gehirn überdurchschnittlich intelligenter oder begabter Menschen mehr, schneller und komplexer Informationen aufnehmen, speichern, verarbeiten und wiedergeben kann als das Gehirn normalintelligenter Menschen. Gern spreche ich in diesem Zusammenhang vom 500 PS-Turbomotor oder der 1.000 Watt-Birne im Hirn.

Der Begabungsbegriff wird in der Hochbegabtenforschung heute weiter gefasst. Neben der klassischen, logisch-analytischen Begabungsdomäne gibt es z. B. die sprachliche Begabung, künstlerische Begabung, musikalische Begabung, inter- und intrapersonale Begabung, räumlich-figurale Begabung, mathematische Begabung oder auch psychomotorische Begabung. Nicht alle genannten Begabungsdomänen lassen sich durch wissenschaftliche Intelligenztests erfassen.

Ein wissenschaftlicher IQ-Test kann allein keine tragfähige Grundlage liefern für eine Ausbildungs-, Berufs- oder Laufbahnentscheidung.
Hier setze ich flankierend an mit bewährten wissenschaftlichen Verfahren und Methoden aus der Persönlichkeits- und Potenzialdiagnostik sowie der Laufbahn- und Karriereberatung.

Typische Merkmale für Hochbegabung

Überdurchschnittlich hohe Intelligenz äußert sich in typischen Begleiterscheinungen:

Starke Neugier, großer Wissensdurst, hohe Lernmotivation
Bedürfnis nach lebenslangem Lernen und lebenslanger Weiterentwicklung
Schnelles Denk- und Auffassungsvermögen. Häufig Frustration, wenn andere „zu langsam“ denken.
Schnelles und gründliches Durchdringen von Themen
Langeweile und Unterforderung bei fehlenden neuen Reizen, mangelnder Abwechslung oder repetitiven Routineaufgaben
Ungeduld, wenn andere Dinge nicht schnell genug „auf den Punkt bringen“
Neigung zum Perfektionismus, hohes Verantwortungsgefühl
Interesse an vielen verschiedenen Themen (z. B. innerhalb des Berufs, Musik, Kunst, Kultur, Sprachen, Philosophie, Wissenschaft)
Ungewöhnliche, häufiger wechselnde Interessen
Freude an intellektueller Herausforderung
Ungewöhnliche, kreative oder visionäre Ideen
Ganzheitliche Betrachtungsweise von Themen
Das Bedürfnis, Dinge und Situationen zu analysieren und zu verbessern
Anecken, Akzeptanzprobleme im sozialen Umfeld, Konflikte mit Autoritätspersonen
Zwischenmenschliche Konflikte durch Neigung zum Frei- und Querdenken, zu kritischen Diskussionen oder zur Kritik von Meinungen anderer
Langeweile und Unterforderung bei fehlender Möglichkeit zur Weiterentwicklung
Ungewöhnliche berufliche Biographien, häufige Wechsel in kürzeren Zeiträumen, gelegentlich ungewöhnliche „Karriereknicks“, wechselnde Aufgaben oder Themen
Häufiges Feedback von außen: „zu sprunghaft, zu kompliziert“
Schnelles Denken und Sprechen, oft mäandernd, viele Themen in kurzer Zeit streifend
Hohe Ansprüche an Freundschaften (Qualität vor Quantität)
Oft hohe Sensibilität, starkes Gerechtigkeitsempfinden und Einsatzbereitschaft für Andere
Assoziativer, spitzfindiger, schwarzer Humor, Abneigung gegen Plattitüden
Gefühle von Andersartigkeit (Alien-Gefühl) oder Isolation / Ausgrenzung
Sozialer Rückzug, Zurücknahme der eigenen Fähigkeiten oder Gehemmtheit bei Kränkungen, Entwertung oder Irritation durch Andere
Geringes Interesse an Small-Talk (zu oberflächlich, zu anstrengend)
Selbstzweifel oder latente Unzufriedenheit mit sich selbst, häufig „Hochstapler-Syndrom“
Hohe Intensität im emotionalen Erleben (Höhen und Tiefen intensiv erleben)
Overexciteability, d. h. schnell angeregt bzw. überstimuliert zu sein

Sie möchten wissen, ob Sie hochbegabt sind?

Hier finden Sie einen sprachfreien Kurztext der internationalen Hochbegabtenvereinigung Mensa. Einen wissenschaftlichen Test kann dieser jedoch nicht ersetzen.

Zum Mensa-Test

Ute Gietzen-Wieland

Zertifizierter Coach für Hochbegabung und Hochsensibilität

Ich bin zertifizierter Coach für Hochbegabung und Hochsensibilität. Als „Specialist in Coaching The Gifted“ des ECHA (European Council for High Ability) unterrichte ich als Dozentin seit 2013 am Internationalen Centrum für Begabungsforschung (ICBF) der Universität Münster das Ausbildungsmodul „Systemischer Ansatz in Beratung und Coaching“ in einem Zertifikatscurriculum der Universitäten Nijmegen, Münster und Osnabrück.

Dem ICBF bin ich fachlich und persönlich durch unsere lange und vertrauensvolle Kooperation verbunden. Das ICBF führt u. a. wissenschaftliche Intelligenztests für Erwachsene, Jugendliche und Kinder durch.

Weitere Informationen zu meiner Aus- und Weiterbildung finden Sie hier.

Viele meiner KlientInnen schätzen es sehr, dass ich nicht nur als Coach, sondern als spät erkannte Hochbegabte, Hochsensible und Scannerin weiß, wovon ich spreche.

Multiple Intelligenzen und Höchstleistungen

Interessant ist im Zusammenhang mit Hochbegabung der Ansatz von Howard Gardner. Er ist einer der führenden amerikanischen Intelligenz- und Kognitionsforscher und Psychologieprofessor an der Harvard University. Gardner prägte den Begriff der multiplen Intelligenzen und fasst darunter verschiedene Intelligenz- oder Begabungsformen. In meinem Verständnis sind diese Intelligenzen besonders ausgeprägte Anlagen und Neigungen. Also Fähigkeiten, die bei entsprechender Förderung, vorhandener Motivation, intensivem Training und in einem passenden Kontext (Rolle, Aufgabe, Umfeld) zu Höchstleistungen führen können.

Anlagen und Neigungen von Hochbegabten

1. Sprachliche Intelligenz
Die Fähigkeit, Sprache treffsicher einzusetzen, um die eigenen Gedanken auszudrücken und zu reflektieren, aber auch die Fähigkeit andere zu verstehen.

2. Musikalische Intelligenz
Die Fähigkeit, Musik zu komponieren und aufzuführen; ein besonderes Gespür für Intonation, Rhythmik und Klang, aber auch ein subtiles Gehör dafür.

3. Logisch-mathematische Intelligenz
Die Fähigkeit, mit Beweisketten umzugehen. Aber auch, durch Abstraktionen Ähnlichkeiten zwischen Dingen zu erkennen, mit Zahlen, Mengen und mentalen Operationen umzugehen.

4. Räumliche Intelligenz
Die Fähigkeit, die sichtbare Welt akkurat wahrzunehmen, Wahrnehmungsresultate zu transformieren und abzuwandeln sowie visuelle Erfahrungen selbst in Abwesenheit physikalischer Reize nachzuschaffen.

5. Körperlich-kinästhetische Intelligenz
Die Beherrschung, Kontrolle und Koordination des Körpers und einzelner Körperteile.

6. Intrapersonale Intelligenz
Impulse kontrollieren, eigene Grenzen kennen und mit den eigenen Gefühlen klug umgehen.

7. Interpersonale Intelligenz
Die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen und mit ihnen einfühlsam zu kommunizieren.

8. Naturalistische Intelligenz
Die Fähigkeit, Lebendiges zu beobachten, zu unterscheiden und zu erkennen sowie die Sensibilität für Naturphänomene.

9. Existentielle Intelligenz
Potenzielle Intelligenz, die das Erfassen und Durchdenken von grundlegenden Fragen der Existenz erlaubt.

Manche Menschen haben eine ausgeprägte Begabung in einer Domäne, manche Menschen haben ausgeprägte Begabungen in mehreren oder allen Domänen, sogenannten multiplen Begabungsprofilen. Oft haben es diese Menschen in Punkto Berufswahl aufgrund ihrer Vielzahl von Interessen schwer, eine klare Richtung zu erkennen und passende Entwicklungswege zu finden. Sie verheddern sich in ihren vielfältigen Neigungen und Interessen. Oft haben sie Schwierigkeiten, ihre Begabungen zu erkennen, da ihnen viele Dinge leicht fallen und nicht „hart erarbeitet“ sind. Autodidakten, die ohne entsprechende Aus- und Weiterbildungen als Quereinsteiger in neue Berufsfelder hinein rutschen, leiden häufiger unter dem Hochstapler-Syndrom, da ihnen Ausbildungen oder Zertifikate fehlen.

Underachiever und Hochbegabung

Studien zeigen, dass ein hoher IQ allein noch kein Garant für Höchstleistungen ist. So genannte Underachiever bleiben trotz hoher Intelligenz weit unterhalb ihrer Fähigkeiten. Als ursächlich gilt ein ungünstiger Kindheits- und Entwicklungsverlaufs.

Typisch für Underachiever

Schwierigkeiten oder unterdurchschnittliche Leistungen während der Schulzeit, der Ausbildung oder im Beruf aufgrund intellektueller Unterforderung
Autoritätskonflikte mit Lehrern, Vorgesetzten oder sonstigen Autoritätspersonen
Leistungseinbrüche beim Übergang von Schule zur Ausbildung bzw. zum Studium
Mangelndes Selbstwertgefühl aufgrund negativer Resonanz des Umfelds auf die eigene Person
Psychosomatische Belastungen als Folge von Überforderung, überhöhten Leistungsansprüchen an sich selbst, Ausgrenzung, qualitativer oder quantitativer Unterforderung (Boreout), Demotivation oder Selbstzweifeln

Hochsensibilität und Hochbegabung

Mit Coachings für hochsensible Persönlichkeiten möchte ich Betroffenen helfen, sich selbst und ihre Gabe der Hochsensibilität anzunehmen, wertzuschätzen und sie in unterschiedlichen Lebensbereichen sinnerfüllend zu nutzen:

Finden von wertvollen Aufgaben, Inhalten und Rollen im Berufsleben wie Privatleben
Lebensbalance in Beruf und Alltag: seelische, körperliche, emotionale und geistige Selbstregulation und Abgrenzung erlernen
Blockaden, Verletzungen und Kränkungen auflösen und daran wachsen
Lösung aus emotionalen Verstrickungen und Konflikten
Kontinuierliche Persönlichkeitsentwicklung
Leben der eigenen Berufung

Aussagen, mit denen Hochsensible häufig konfrontiert werden

„Du bist viel zu empfindlich!“
„Du nimmst Dir alles zu sehr zu Herzen!“
„Du bist immer so kompliziert!“
„Du bist viel zu dünnhäutig!“
„Du stellst Dich immer so an, übertreibst schon wieder!“
„Du hörst mal wieder das Gras wachsen!“

Vielen Betroffenen ist das Phänomen Hochsensibilität nicht bekannt. Sie fühlen sich anders, oft falsch oder nicht in Ordnung (Alien-Gefühl). Viele Hochsensible versuchen oft, sich anzupassen, nur um sich zugehörig zu fühlen. Diese vergeblichen Versuche können zu psychosomatischen und körperlichen Symptomatiken führen.

Was ist Hochsensibilität?

Menschen werden als HSP (Highly Sensitive Person) oder hochsensible Persönlichkeit bezeichnet, wenn sich ihre Wahrnehmungsfähigkeiten deutlich von der Mehrheit unterscheiden. In jeder Sekunde sind Menschen äußeren und inneren Reizen ausgesetzt. Diese werden über die Sinneskanäle aufgenommen und verarbeitet. Um das Gehirn vor Reizüberflutung zu schützen, gibt es so genannte Wahrnehmungsfilter. Diese filtern bis zu 95 % der Informationen heraus und lassen nur das durch, was Relevanz hat. Bei hochsensiblen Menschen lassen die Wahrnehmungsfilter des Gehirns permanent mehr Reize und Informationen durch als bei normalsensiblen Menschen. Auch die Analyse und Verarbeitung der Informationen ist bei HSP umfassender und intensiver. Sie benötigen Zeit, um dieses „Mehr“ zu verarbeiten. Die Schwelle zur Überstimulation des Gehirns ist schneller erreicht. Deshalb wirken Hochsensible oft zu Unrecht als weniger belastbar.

Hochsensibilität ist nicht gleich Hochsensibilität

Nicht alle HSP (Highly Sensitive Person) sind gleich. Die Art und Intensität der Wahrnehmung einzelner Reizen ist unterschiedlich: visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch. Dies kann sich äußern in Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Geräuschen, Gerüchen, Kunstlicht, Menschenmengen, kratzigen Stoffen, festen Berührungen, Nahrungsmitteln, usw. Auch verhalten sich 70 % der Hochsensiblen zurückhaltend bis introvertiert, etwa 30 % eher extrovertiert.

Weitere „hochsensible“ Informationen

Weiterführende Informationen zum Phänomen Hochsensibilität gibt es beim IFHS (Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e. V.) Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem empfehle ich die Werke von Elaine N. Aron, Andrea Brackmann, Georg Parlow und Dr. Marianne Skarics. Die US-amerikanische Psychologin Elaine N. Aron hat gegen Ende der 1990er Jahre als erste das Phänomen der Hochsensibilität umfassend beschrieben. Sie prägte auch den Begriff HSP (Highly Sensitive Person).

www.hochsensibel.org